Heute ist es soweit: Derby, Baby! feiert auf dem Atlanta Film Festival Premiere. Wir bekamen den Film bereits letzte Woche exklusiv zu sehen.

 

I’ve seen Roller Derby embrace such a range of diversities
and I think it can do that because of its autonomous nature,
because of its do-it-yourself nature (…).
And I really hope that it can preserve that kind of independent spirit.
(Zitat aus Derby, Baby!)

 

Die Filmemacherin und Emmy-Preisträgerin Robin Bond wurde ursprünglich durch ihre jüngste Tochter und deren Begeisterung für Whip it! auf Roller Derby aufmerksam. Nach näherer Beschäftigung mit der Sportart dachte sie zunächst selbst darüber nach, Roller Derby zu spielen. Erst als Bond mehr über Roller Derby in Erfahrung brachte und fasziniert von der Geschichte der Frauen hinter dem Sport war, beschloss sie, einen Film zu drehen.
Wer sind diese Frauen, die einen Großteil ihrer Freizeit ins Training und die Mitarbeit bei der League stecken, die Verletzungen riskieren, aber keinerlei Entschädigung dafür bekommen? Warum sprießen ständig neue Leagues aus dem Boden? Was treibt eigentlich alle diese Frauen an?
Gemeinsam mit Filmpartner Dave Wruck machte sie sich auf die Suche nach einer Erklärung für das Phänomen Roller Derby. Nach über zwei Jahren harter Arbeit ist nun ein wunderschöner Dokumentarfilm entstanden – von Fans für Fans, von Skatern für Skater, immer erzählt von den Menschen, die Roller Derby leben und lieben.

Derby, Baby! beginnt in Dublin, Irland. Wir begleiten Spielerinnen der Dublin Rollergirls zum Training, die uns erzählen, was sie antreibt. Während Roller Derby in Europa noch eine sehr junge Sportart ist, kann Amerika auf eine längere Geschichte blicken. Rückblenden auf die Ursprünge und die Entwicklung der Sportart ziehen sich durch den gesamten Film.
Die zentralen Fragen des Films drehen sich allerdings um die Legitimation des Sports: Wie ernst kann Roller Derby genommen werden? Was muss passieren, damit Roller Derby ernst genommen wird? Muss sich etwas am Sport verändern, oder muss sich nicht vielmehr die Gesellschaft verändern?

Roller Derby ist eine Sportart und möchte als Sportart wahrgenommen werden. Derby, Baby! macht aber einmal mehr klar, dass Roller Derby dennoch auch mehr ist: eine Kultur.
Das zeigen nicht nur die Spielerinnen, Fans, Trainer, Promoter und Organisatoren aus verschiedensten Ländern, die zu Wort kommen, das zeigen auch die Ausschnitte vom World Cup, von der Organisationsarbeit verschiedener Leagues, vom „Stiertreiben“ in San Fermin, New Orleans (Film schauen!), von der RollerCon, vom nicht ausbleibenden Drama (Ich zitiere an dieser Stelle mal kurz den Film: We’re all bitches, and the reason why we play roller derby is because we are bitches!) oder von Try-Outs in Denver, Colorado.

Roller Derby ist gekommen um zu bleiben, aber welche Form Roller Derby annehmen wird, ist völlig unklar. Es gibt Leagues, in der Spielerinnen Ausrüstung und Unkosten bezahlt bekommen und die keinen Cent selbst investieren müssen…aber wie professionell kann Roller Derby eigentlich werden? Und was bedeutet das wiederum langfristig für den Sport?

Über weite Strecken scheint der Film mehr Fragen zu stellen, als er eigentlich beantworten möchte – viele dieser Fragen können aber schlichtweg nicht beantwortet werden und müssen auch nicht beantwortet werden: Die Zukunft wird zeigen, wo der Weg hinführt.

Einziges Manko: Man weiß leider ab und an nicht, wer da eigentlich gerade spricht – natürlich sind die Gesichter der meisten Skater bekannt (u.a. Suzy Hotrod, DeRanged, PsychoBabble, Val Capone, Frida Beater) aber die Einblendung von Name und League hätte dem Film trotzdem gut getan! Gerade auch, wenn Soziologen oder andere Nicht-Skater zu Wort kommen…

 

DNN berichtet heute live von der Premiere des Films und streamt die anschließende offene Diskussion mit den Filmemachern Robin Bond und Dave Wruck, sowie einigen der Spielerinnen, die auch im Film zu Wort kommen. Trailer und weitere Footage zum Film findet ihr auf einen Blick bei Derbylife. Der Film wird voraussichtlich im Herbst 2012 auf DVD erscheinen; Updates und News wird es regelmäßig auf der Website des Films geben.

Das Copyright aller Bilder liegt bei Robin Bond Media und Madison House Publicity.

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