Die zweite Mannschaft von Bear City Roller Derby, die Inglorious Bombshells, hatten bis zu ihrem Heimspiel am Sonnabend, den 13. Oktober gegen die Dublin Roller Girls eine ausgeglichene Bilanz. Drei Siegen standen drei Niederlagen gegenüber. Letztere aber sämtlich in WFTDA-regulierten Bouts. So setzte es gegen die Crime City Rollers im letzten Jahr eine Klatsche in Malmö, den Gent GO-GO Girls gelang im Frühjahr dieses Jahres in Berlin eine gerechte und klare Revanche für eine vorhergegangene Heimniederlage, nur der Bout gegen die Paris Rollergirls im Juli in Frankreich war so knapp wie umstritten und ging trotz alledem verloren. Die Beantwortung der Frage, wie stark sowohl Dublin A als auch Berlin B sein würde, wurde also mit großem Interesse erwartet.

Doch die Teams belauerten sich zunächst. Dublin blieb passiv, Berlin eröffnete verhalten, baute aber den Vorsprung bis auf 26:0 im sechsten Jam aus. Auch in den nächsten vier Jams tröpfelten die Punkte nur spärlich. Bis zum elften Jam. Beiden Jammern wurde der Lead versagt und sowohl Berlins Tequila Knockout als auch Dublins Bloody Harry erzielten 16 Punkte zum 46:23-Zwischenstand. Dublin war damit in Schlagdistanz und nutzte dies im zwölften Jam durch B.A. Blockus bei einem Forearms-Major- und drei Minors-Trips, u.a. für Berlins Jammerin, zum Power Jam und 22 Punkten zum Fast-Gleichstand von 46:45. Doch die Inglorious Bombshells ließen sich nicht beirren, blieben in Führung und bei ihrer sturen Jammerrotation von Hanna Hellfire, Tequila Knockout und Agent B. Fatale (und zwar sechsmal hintereinander in dieser Kombination) bis Lead Jammer Stabba im 14. Jam für einen Back Block in die Box musste und Tequila mit einem 20-Punkte-Power Jam über die vollen zwei Minuten den Vorsprung auf 82:60 ausbaute. In den nächsten drei Jams gelang aber nur Bombshell Hanna Hellfire ein Pünktchen während sich Bloody Harry, B.A. und Stabba mit vier, neun und acht Punkten erneut zu einem 83:81-Zwischenstand heranpirschten. Berlin weigerte sich weiterhin, die Führung abzugeben und kam mit B.A. in der Box durch Hanna im neunzehnten Jam auf 17 Punkte, die wegen eines Back Blocks im fünften Pass selbst in die Box musste. Dublin blieb beim Eichhörnchenprinzip, Berlin punktete erst wieder im letzten der 22 Jams der ersten Halbzeit durch Hanna mit 12 Punkten ebensoviel wie B.A. zum 116:115-Halbzeitstand.

Berlins Stündchen schlug im ersten Jam der zweiten Halbzeit. Berlin begann die Halbzeit mit zwei Blockerinnen in der Box, denen zwei Irinnen alsbald folgen sollten, während Berlins Jammer einen Cutting-Major erstolperte und damit Stabba einen Power-Jam gestatten sollte. Und was für einen! Er sollte mit 23 Punkten den teuersten Einzeljam des Bouts bringen und Dublin damit auch eine 138:116-Führung bescheren. Berlin hatte nun sichtlich Schwierigkeiten, den Kopf im weiteren Verlauf über Wasser zu halten und überhaupt noch zu punkten. Im fünften Jam kassierte Berlins Jammer Minor drei und vier für einen Trip zur Strafbank und gewährte dadurch Bloody Harry sich ebenso wie B.A. und Stabba einen Mehr-als-20-Punkte-Power-Jam für eine 166:122-Führung zu sichern. Im siebten Jam kam es dann mit fünf Strafminuten ganz dicke für die Inglorious Bombshells. Gleich zwei Spielerinnen mussten für zwei Minuten in die Box, darunter Jammer Hanna Hellfire, die bis dahin als einzige für Berlin zu punkten schien, in jenem Jam allein neun Punkte. Bloody Harry holte hernach insgesamt 14 Punkte und baute den Vorsprung auf 49 Punkte aus. Stabba holte im achten Jam gegen zwei Berliner Blocker humorlose zwanzig Punkte und B.A. Blockus sorgte einen Jam später für den höchsten Vorsprung des Bouts: 73 Punkte bei einer 208:137-Führung. Nun trugen sich Maggie Messer und Egg-Nog Out für Berlin mit 14 und vier Punkten in die Scorerliste ein bevor Hanna im 12. Jam wieder übernahm und neun Punkte zum 214:164-Zwischenstand beisteuerte. Im selben Jam verlor Dublin eine ihrer elf Spielerinnen durch Fouling Out. Dann aber ergaben sich für Stabba und B.A. wieder Möglichkeiten zu Power Jams bis Hanna und Stabba im 15. Jam jeweils zwölf Punkte erzielten. Dublin hatte mit 244:176 Punkten damit beinahe ihren Endstand erreicht und Berlin sammelte bis zum Spielende im 19. Jam noch 24 Punkte zum 200:245-Endstand.

Für Berlin erzielte Hanna Hellfire in 16 Jams als Jammerin mit 123 das Gros der 200 Berliner Punkte. Sie wurde außerdem zusammen mit dem irischen Coach Violent Bob zur „Coolest Sau on Track“ gewählt. Devilena und Kapitän Mudhoney teilten sich nahezu exklusiv den Pivotposten, Paincake hatte die Ausdauer für 33 Jams.

Auf Dubliner Seite war Stabba mit 95 Punkten in 14 Jams erfolgreichste Jammerin und Captain Kitty Cadaver mit 33 Jams in immerhin 41 Jams fleißigste Blockerin.

Es gab 39 Strafminuten für Berlin und 33 für Dublin bei 28 und 20 Major Penalties. Trotz der vielen Trips war der Bout nicht übermäßig hart geführt.

Fotos des Bouts von Michael Wittig (www.berliner-bloggade.de) sind hier zu finden: http://www.berliner-bloggade.de/cpg1518/thumbnails.php?album=53

Mudhoney (53) Mel O’Drama (111) Paincake (20) Tequila Knockout (3) Egg-Nog Out (31) Devilena (4) Joan of Snark (412) Fifinella (47) Karo’Bolage (67) Hanna Hellfire (75) Agent B. Fatale (79) Maggie Messer (999)

Kitty Cadaver (37) Ellatrix Deranged (144) Dirty Knees Lou-Eez (17) B.A. Blockus (18) Bloody Harry (23D) Annie Cleaver Blitz (28) Whippy Longstockings (314) Teefer Thunderland (331) Malibruise Stacy (490) Agony Annt (7) Stabba (74)

Schreibe einen Kommentar

Kommentar

Powered by Facebook Comments




Schreibe einen Kommentar